R. Schumann: Der Rose Pilgerfahrt op. 112

Robert Schumanns "Der Rose Pilgerfahrt" op. 112 stellt einen Gattungszwitter dar. Obwohl als Oratorium bezeichnet, lässt Schumann darin etliche Konventionen hinter sich. So findet eine Abkehr vom dramatischen Stil und Ausdruck statt, ebenso wie von biblischen Texten und dem Rezitativ. Stattdessen wird das im Sommer 1851 mit seiner Frau Clara am Klavier und in der grossen Stadtwohnung der Schumanns in Düsseldorf uraufgeführte Märchenstück von einfacher Melodik und Rhythmik im Volkston geprägt. Die führende Rolle fällt dabei dem Klavier zu. Poetik und Lyrik anstelle von Dramatik. Elfenhafte Halbwesen anstelle biblischer Texte. Dies war die neue Richtung, die Schumann mit seinem Oratorium einschlug. Unmittelbar nach Schumans Übersiedlung nach Düsseldorf im Jahr 1850 und im Zusammenhang mit seiner Amtspflicht, 10 Abonnementskonzerte zu veranstalten, widmet er sich mit viel Intensität dem Chorschaffen. Die Textvorlage stammt vom Chemnitzer Gerichtsdiener Moritz Horn und dürfte Schumann v.a. der poetisch-lyrischen Entfaltungsmöglichkeiten wegen interessiert haben.

Der romantische Stoff handelt davon, dass Rose, die Tochter der Elfenkönigin, ein Menschenmädchen werden will, um Liebe und Gefühle zu erleben (mit allen Freuden und Schmerzen), die dem Volk der Elfen in der Märchenwelt fremd sind, wo nur Glück und Frieden walten. Als Totem erhält Rosa von ihrer Mutter eine Rose mit auf dem Weg als Schutz. Verliert sie die Rose auf ihrer irdischen Pilgerreise, muss das Mädchen sterben und die Welt der Elfen zurückkehren.

Programm

Robert Schumann (1810 - 1856)

DER ROSE PILGERFAHRT op. 112 (Originalfassung für Soli, Chor und Klavier)

Erster Teil

  1. Die Frühlingslüfte (S1, S2, A)
  2. Johannis war gekommen (T, A)
  3. Wir tanzen (Frauenchor)
  4. Und wie sie sangen (T, Fürstin, Rosa, Frauenchor)
  5. So sangen sie (T, Rosa)
  6. Bin ein armes Waisenkind (Rosa, Marthe)
  7. Es war der Rose erster Schmerz (T, Rosa, Totengräber)
  8. Wie Blätter am Baum (Chor, Rosa)
  9. Die letzte Scholl’ hinunter rollt (T, Rosa, Totengräber)
  10. Dank, Herr (Gebet) (Rosa)
  11. Schwesterlein! (Frauenchor)

Zweiter Teil

  1. Ins Haus des Totengräbers (T, Rosa, Totengräber)
  2. Zwischen grünen Bäumen (S, A)
  3. Von dem Greis geleitet (T, Rosa, Müller etc.)
  4. Bald hat das neue Töchterlein (T)
  5. Bist du im Wald gewandelt (Männerchor)
  6. Im Wald, gelehnt am Stamme (A)
  7. Der Abendschlummer (S, A, T, Rosa)
  8. O sel’ge Zeit (Chor)
  9. Wer kommt am Sonntagsmorgen (B)
  10. Ei Mühle, liebe Mühle (Frauenchor)
  11. Was klingen denn die Hörner (gem. Chor)
  12. Im Hause des Müllers (gem. Chor)
  13. Und wie ein Jahr verronnen ist (T, Rosa)
  14. Röslein! Zu deinen Blumen nicht (Frauenchor)

Mitwirkende

Valentina Lisa Bättig, Sopran (Rosa)
Yvonne Theiler, Sopran
Ambra Biaggi, Mezzosopran
Mirjam Fässler, Alt
Gabriel Söllinger, Tenor
Serguei L. Afonin, Bariton
Christoph Zbinden, Piano
Canto Classico Konzertchor Bern
Willi Derungs, Leitung

Mehr zu den Mitwirkenden...

Die Konzerte werden gefördert von folgenden Partner:innen!


Sa. 13. Mai 2023, 19:30 Uhr
Kirchgemeindehaus Fruttigenstr. 22, Thun

Muttertag, So. 14. Mai 2023, 17 Uhr
Französische Kirche Bern

Dauer

Das Stück dauert ca. 70 Min.