Komponisten Uraufführungen

Jean-François Michel (*1957)

Der Fribourger Trompeter und Komponist Jean-François Michel absolvierte eine musikalische Ausbildung von 1965 bis 1976 am Konservatorium Fribourg. 1975 gewann er die Bronzemedaille beim internationalen Trompeten-Wettbewerb von Genf. Von 1976 bis 1986 war Jean-François Michel Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern, wo er unter namhaften Dirigenten spielte. Seit 1986 ist Michel Professor für Trompete am Konservatorium Fribourg (heute zur HEM Lausanne gehörend). Zwischen 1991 und 2001 unterrichtete er ebenfalls am Conservatoire (heute HEM) de Lausanne. Von 1997 bis 2004 war er zudem Dozent für Trompete am Conservatoire (heute HEM) de Genève. Seine Soloauftritte haben ihn in viele europäische Länder sowie nach Japan, Brasilien und Argentinien geführt. Vorab in Europa, aber auch auf anderen Kontinenten leitet er immer wieder Meisterkurse. Er ist Mitglied des Bläserquartetts Nov’ars, des Komponistenensembles Buccinatoris und spielt in zahlreichen Orchestern. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben wird Jean-François Michel regelmässig in die Jury berufen. Während mehrerer Jahre dirigierte er zudem die Brass Band Fribourg (Höchstklasse). Seine Kompositionen werden weltweit geschätzt und gespielt. Sein Stil ist geprägt von Offenheit. Die Bandbreite seiner Werke reicht von zeitgenössischer Sprache bis zu solchen mit Anklängen an die Volksmusik. Michel verfasste zudem zahlreiche Werke von pädagogischem Charakter. Aus seiner Feder stammen auch zahlreiche Arrangements für verschiedene Besetzungen. Im Jahr 2017 war er «compositeur en résidence» beim «Asia slider festival» in Hong Kong.

Leo Dick (*1976)

Der in Basel geborene Leopold Dick studierte in Berlin Komposition (bei Prof. Friedrich Goldmann) und Musiktheaterregie und war danach Meisterschüler von Georges Aperghis in der Klasse ‚Théâtre Musical’ an der Hochschule der Künste Bern (HKB). In Zusammenarbeit mit Formationen wie dem Ensemble Mosaik, den Neubrandenburger Philharmonikern, dem Rias-Jugendorchester, dem Ensemble Adapter, Ensemble Kontraste, dem Basler Sinfonieorchester, dem Nouvel Ensemble Contemporain u.a. entstanden zahlreiche Instrumentalwerke, die im Rahmen diverser Festivals (Ultraschall, Beethovenfest Bonn, Klangwerkstatt Kreuzberg, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern) und an prominenten Veranstaltungsorten (Gare du Nord Basel, Ballhaus Naunynstrasse Berlin, Sophiensaele Berlin, Philharmonie Neubrandenburg) aufgeführt wurden. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Formen des Neuen Musiktheaters. 2019 wurde seine Oper Antigone Tribunal an der Stuttgarter Staatsoper/Junge Oper im Nord uraufgeführt. Inszenierungen eigener Werke kamen u.a. an den Theatern Bielefeld, Oldenburg, Bern und Luxembourg heraus und wurden als Gastspiele im Rahmen der Biennale Bern, des Musikfestivals Bern, der World New Music Theatre Days (Berlin, Radialsystem) und des Hellenic Festivals (Athen) gezeigt. 

Seit 2009 ist er als Dozierender im Studienbereich Théâtre Musical (seit dem Herbstsemester 19/20: Creative Practice) an der HKB beschäftigt. 2017 schloss er seine Dissertation zum «Sprechauftritt im Composed Theatre» ab. Seither koordiniert er das Forschungsfeld "Schnittstellen der zeitgenössischen Musik" an der HKB. 2019 wurde ihm vom Schweizerischen Nationalfonds ein Ambizione Grant für vier Jahre zugesprochen. Ab Februar 2020 leitet er daher das Forschungsprojekt Opera mediatrix: Avanciertes Musiktheater und kollektive Identitätsbildung in der Schweiz seit 1945.